Balance zwischen Alt und Neu: Transformation bei Ganter

Rückläufige Umsatzzahlen ab 2014 in Deutschland und ab 2015 im Konzern, die überwiegend Einbrüchen im stationären Handel durch Online-Konkurrenz geschuldet waren, bewegten die Geschäftsleitung dazu, neue Wege zu gehen, um die Ganter Group auch in Zukunft auf Wachstumskurs zu halten. In einem ersten Schritt arbeitete das Führungsteam während eines mehrtägigen Workshops im Frühjahr 2016 nach Vorgabe von Michael Ganter an einem Strategieentwurf, um die Gruppe zum globalen Baudienstleister zu entwickeln. Alle stimmten darin überein, dass neben dem bisherigen Retail-Segment auch Kunden aus den Bereichen Commercial und Residential bedient werden sollten. Darüber hinaus war es ein erklärtes Ziel, das Leistungsportfolio von Ganter sukzessive auf den gesamten Lebenszyklus von Immobilien zu erweitern, um Kunden eine partnerschaftliche und kompetente Zusammenarbeit von der Idee bis hin zum reibungslosen Betrieb ihrer Immobilie anbieten zu können. Bei der detaillierten Ausarbeitung dieser strategischen Ansätze und dem Skizzieren der Roadmap im Sommer 2016 traten einerseits schnell die vielen neuen Chancen bei den angestrebten Veränderungen hervor, andererseits auch die Herausforderungen, die eine Umsetzung für Management sowie für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit sich bringen würde. Diese Erkenntnisse führten zur Gründung eines internen Teams, das die Ausarbeitung des Transformationsprozesses „Empowerment“ übernahm und ihn fortan begleitete. Wichtige Meilensteine waren dabei die Anpassung der Unternehmensstruktur, eine entsprechende Überarbeitung der gesamten Außendarstellung der Ganter Gruppe – inklusive sämtlicher Werbemittel sowie des Online-Auftritts – und Veranstaltungen wie der „Inspiration Day“. Diese interdisziplinäre Veranstaltung mit 130 geladenen Gästen aus verschiedenen Branchen rund um die Themen Retail, Bauen und Immobilien machte die Veränderungen in den Tätigkeitsbereichen und den Leistungsangeboten bei Ganter weit über das Unternehmen hinaus bekannt. Parallel dazu galt es, Mitarbeiter zu schulen und neue zu rekrutieren, Arbeitsprozesse zu entwerfen und Strukturen zu schaffen, um die neuen Geschäftsfelder bedienen und die neuen Leistungen anbieten zu können. Für eine gute Kundenbindung sorgte dabei auch das immer wieder eingelöste Versprechen, dass Ganter als global agierender Bau- und Immobiliendienstleister durch seine hochqualifizierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die baulichen Visionen der Kunden zum Leben erweckt.
Das Team „Empowerment“ überprüfte während des gesamten Transformationsprozesses immer wieder einzelne Maßnahmen auf ihre Richtigkeit und Machbarkeit hin. Auch die Entscheidung, neben den drei Geschäftsfeldern Retail, Commercial und Residential noch ein weiteres zu eröffnen, war letztlich eine Folge davon. Dieser neue, als „Public“ bezeichnete Businessbereich wird auf öffentliche und halböffentliche Auftraggeber spezialisiert sein.
Mit dem Jahreswechsel 2018/2019 ist „Empowerment“ nun weitgehend abgeschlossen und Management wie Mitarbeiter von Ganter sind mit dem Erreichten sehr zufrieden, auch wenn sicherlich das eine oder andere noch zu justieren ist. In allen Bereichen sind Schlüsselpositionen besetzt, und die neue Struktur unterstützt merklich und länderübergreifend sowohl das Wachstum als auch die Zusammenarbeit bei Großprojekten.

Die neue Struktur unterstützt merklich und länderübergreifend sowohl das Wachstum als auch die Zusammenarbeit bei Großprojekten.

Auch sind bereits zahlreiche Vorhaben in den neuen Geschäftsfeldern und entsprechend des neuen Leistungsportfolios erfolgreich umgesetzt. So realisierte Ganter als Generalunternehmer im Bereich Commercial diverse Hotel- und Büroprojekte sowie im Geschäftsfeld Residential einige Prestigeimmobilien. Und selbst im noch ganz jungen Bereich Public sind schon Erfolge zu verzeichnen: Auch hier konnte Ganter mit einem mehrjährigen Wartungsvertrag über 1.000 Wohneinheiten für Regierungsangestellte Fuß fassen. Zudem entwickelt sich inzwischen auch das Geschäftsfeld Retail nicht mehr rückläufig, was zum einen daran liegt, dass Ganter weltweit einen ungebrochen hervorragenden Ruf genießt, zum anderen an der Ergänzung des bisherigen Ganter-Angebots um das Product Development & Procurement. Dafür, also für die Produktentwicklung und -anfertigung, wurde eigens ein Team geschaffen, dessen Dienstleistungen auf rege Nachfrage stoßen. Egal also, ob Sie bereits Kunde, Partner oder Mitarbeiter von Ganter sind oder noch nicht: Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit auf interessanten Geschäftsfeldern und mit einem rundum kompletten Leistungsangebot.

Mehr INSIGHTS über die Ganter Group erhalten Sie hier.


Felix Mathiowetz, der vom bayrischen Untermain stammt, ist seit 2016 Mitglied der Geschäftsführung der Ganter Group. Er ist Diplom Bau- und Wirtschaftsingenieur, hat einen Master of Facility Management und arbeitete bis 2016 bei einer deutschen Zwischenholding des französischen Baukonzerns Vinci. Dort sammelte Felix elf Jahre Berufs- und Führungserfahrung – vom Bauleiter bis hin zum Geschäftsführer. In dieser Funktion betreute er diverse Bau- und Facility-Management- Projekte in Europa, Afrika und Amerika. Als CEO der Ganter Construction & Interiors Group verantwortet Felix seit 2017 die Strategie des Kerngeschäfts von Ganter in den Geschäftsfeldern Commercial, Residential, Retail und Public. Zu seinen Aufgaben gehört die Platzierung des Unternehmens am Markt und die Festlegung des Leistungsportfolios, die Steuerung der Stabstellen und Geschäftsfelder sowie die Optimierung der Struktur von Aufbau- und Ablauforganisation.

Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun eingeweiht

Pünktlich zum Start der Wintersaison 2018/19 wurde im Dezember 2018 die Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun, mit der offiziellen Einweihung der Gondelbahn Oberalppass-Schneehüenerstock (Schneehüenerstock-Express), eröffnet. Gute Neuigkeiten für alle Käufer und Interessierten des von GANTER realisierten Apartmenthauses Alpenrose. Nach insgesamt zehn Jahren Bauzeit und Investitionen über 130 Mio. CHF ist das Skigebiet, dessen Planung bereits 2005 begonnen hat, nun nahezu vollendet! Eine weitere Etappe steht noch bevor: Im Winter 2019/20 wird die Verbindung von Sedrun ins Skigebiet von Disentis ergänzt.

Das Skigebiet der Ferienregion Andermatt

Die SkiArena Andermatt-Sedrun liegt im Herzen der Schweizer Alpen und ist nun mit über 120 Pistenkilometern und 22 Anlagen das größte und modernste Skigebiet der Zentralschweiz. Das Gebiet erstreckt sich bis auf den fast 3.000 Meter hohen Gemsstock sowie über den Schneehüenerstock (2.600 m ü. M.) und den Oberalppass bis ins bündnerische Sedrun und Disentis. Mit zahlreichen Langlaufloipen, Gelegenheiten für Winterwanderungen und Schneeschuh-Trails bietet dieses Skigebiet die perfekte Kulisse für Ihre Winteraktivitäten.

Hier finden Sie den SkiArena-Pistenplan_2018.

Ganter in Andermatt

In bester Lage, im Zentrum des Feriendorfs, hat GANTER ein gemeinsames Projekt mit ANDERMATT SWISS ALPS realisiert: das fünfstöckige Apartmenthaus Alpenrose.  Bei diesem besonderen Projekt sind wir sowohl für den Bau als auch den Innenausbau verantwortlich. Ende Oktober 2018 konnte endlich das Gerüst abgebaut werden und die aufwändig gestaltete Fassade samt der raffinierten grafischen Elemente an Erkern und Fensterläden kommen nun voll zur Geltung. Schon jetzt ist die Alpenrose ein Highlight an der neugeschaffenen Piazza Reuss. Doch nicht nur außen hat sich einiges verändert: Im Frühjahr wurde das Interiorkonzept teilweise überarbeitet und feinjustiert. Dabei ging es immer wieder darum, die einzigartige Umgebung der Alpenrose auch im Inneren widerzuspiegeln und für die zukünftigen Eigentümer eine alpine, wohnliche und perfekt abgestimmte Atmosphäre zu schaffen. Nachdem zu Beginn des Jahres der Rohbau abgeschlossen war, entstand nach und nach der eigentliche Wohnraum, die innere Struktur der Alpenrose. Im Zuge des Innenausbaus arbeiteten die unterschiedlichsten Handwerker, vom Spezialisten für Brandschutz über den Kaminbauer, den Küchenbauer, den Elektriker bis hin zum Schreiner Hand in Hand. Bis zu 20 Gewerke befanden sich teilweise gleichzeitig auf der Baustelle und trugen dazu bei, dem Projektziel immer näher zu kommen, der schlüsselfertigen Übergabe.

Sollten Sie selbst noch auf der Suche nach einem Feriendomizil in Andermatt sein, finden Sie hier weiterführende Informationen:

 

© Fotos: Valentin Luthiger

MULTICHANNEL RETAIL, VERÄNDERTE FLÄCHEN UND ERLEBNISWELTEN – EINZELHANDEL 2020

Ein Interview mit Bettina Zimmermann*, Business Field Manager Retail & Interiors und COO bei Ganter.

 

Dass die Digitalisierung gerade vor dem Einzelhandel nicht haltmacht, ist längst klar. Doch wie genau wirkt sie sich heute bereits im stationären Handel aus und mit welchen Szenarien ist zu rechnen? Betrachten wir uns bald in sprechenden Spiegeln und werden wir in Zukunft von Robotern bedient?
Für den Einzelhandel insgesamt lässt sich diese Frage nicht so einfach beantworten. Je nach Branche und Marktsegment wirkt sich die Digitalisierung unterschiedlich und unterschiedlich intensiv aus. Im Handel generell wird viel Energie darauf verwendet, Kundenfrequenzen und  -verhalten zu messen, Daten zu sammeln und diese Daten für neue Erkenntnisse auszuwerten. Mit sogenannten digitalen Touch Points – Apps für mobile Endgeräte, auch beispielsweise Tablets und Monitore im Store zur „digitalen Regalverlängerung“ – setzt man auf eine starke Interaktion mit dem Endkunden. Mit Click & Collect, also dem Bestellen im Internet und dem lokalen Abholen vor Ort, gelingt es, (Neu-)Kunden in die Verkaufsräume zu holen, möglicherweise weiteren Umsatz zu generieren und die Grenzen von Online- und Offline-Handel aufzuheben. Indem der Endkunde die verschiedenen Verkaufskanäle parallel nutzt, wird er im Idealfall an die Marke oder den Einzelhändler gebunden. Ganz nebenbei gibt er dabei so ziemlich alles an Daten über sich preis, was Aufschluss über seine Vorlieben und Verhaltensweisen gibt. Das hilft dem Händler und der Marke ihren Service sowie ihre Produkte genauer und schneller an die jeweilige Zielgruppe anzupassen – und nicht nur auf der Online- Plattform, sondern im stationären Handel ebenfalls. Auch an Selbstbedienungskassen, die zum Teil bereits in Märkten und großen Sportgeschäften getestet werden, findet eine solche Datenerhebung im Hintergrund statt. Heute schon wundert sich niemand mehr über die individuellen Angebote, die plötzlich im Internet auftauchen, weil etwa am Vortag eine kommerzielle Suchmaschine genutzt wurde, um zu einem neuen Fahrrad zu recherchieren.
Diese Daten von Kunden auch für den stationären Handel sinnvoll zu nutzen, wird in Zukunft eine der großen Herausforderungen. Die kurzzeitig viel beachteten digitalen Spiegel haben sich – soweit ich es beurteilen kann – im Modebereich hingegen nicht durchgesetzt. Die Investitionen sind im Verhältnis zum erwarteten Mehrwert offenbar einfach zu groß. Dafür hat sich insbesondere im Modehandel inzwischen die Erkenntnis verbreitet, dass die persönliche Beratung durch das Storepersonal den entscheidenden Unterschied zum Online-Verkauf ausmacht und dass der stationäre Handel den Vorteil des Beratungsservices verbunden mit einem genau auf die Zielgruppe ausgerichteten Sortiment strategisch und flexibel nutzen muss. Im Lebensmittelbereich gehen die Konzepte noch viel weiter.
Bestellungen über eine App mit anschließender Lieferung nach Hause bieten inzwischen viele Händler an, und Pilotprojekte in den USA zeigen, wo die Reise hingehen könnte: Unterstützt durch sogenannte Beacon-Technik, das internet of things (IoT) und in Lampen integrierte Sensoren, ist es inzwischen beispielsweise möglich, den Kunden im Laden gezielt zu jenen Produkten zu leiten, die auf seinem digitalen Einkaufszettel stehen. Damit ist der physische Weg des Kunden durch den Laden tatsächlich digital gesteuert – und liefert wiederum aufschlussreiche Daten zur Analyse des Kundenverhaltens. Davon, dass es Kassen, wie wir sie heute kennen, schon bald nicht mehr geben wird, bin ich persönlich überzeugt. Die Bezahlung über das Smartphone wird diese vollständig ersetzen. Der Handel ist in allen Segmenten und zwar überall auf der Suche nach den richtigen Formaten.

Welche Trends sind im Einzelhandel neben der Digitalisierung spürbar? Gibt es neue Verkaufskonzepte, vielleicht auch unterschiedliche in Deutschland, Europa oder darüber hinaus?
Tatsächlich ist der Handel in allen Segmenten und zwar überall auf der Suche nach den richtigen Formaten. Da wird sehr vieles auf Probeflächen versucht, wie etwa derzeit in Holland, wo ein neues Mediamarktkonzept getestet wird. War Mediamarkt bisher als anspruchsloser Discounter mit viel Ware und wenig Interaktion bekannt, so soll sich das in Zukunft ändern. Im Prototyp-Konzept werden etwa angebotene Küchengeräte in einem neuerdings integrierten Bistro im Einsatz vorgeführt. Und es stehen bequeme Sofalandschaften zur Verfügung, in denen neue Spielkonsolen ausgiebig auszuprobieren sind.
Ein anderes Format sind die Pop-Up-Stores. Hier wird getestet, ob ein Produkt oder eine Marke in einer neuen Umgebung oder auf einem neuen Markt ankommen, bevor man eine Ladenfläche langfristig anmietet und ausbaut. Für Manolo Blahnik und Louboutin durften wir solche Edel-Pop-Ups im Mittleren Osten bauen.
Die Platzhirsche im Einzelhandel wie Engelhorn oder L&T investieren derzeit viel, um Eventflächen, Gastronomie und Erlebniswelten zu integrieren. Bei L&T, einem Sporthaus in Osnabrück, kommt der Kunde nicht nur in den Genuss des Indoor-Wellenreitens, er kann auch im hauseigenen Fitnessstudio ein Höhentraining simulieren. Ziel solcher Maßnahmen und Angebote ist es, die Verweildauer des Kunden zu verlängern und natürlich auch dessen Kaufsumme zu steigern. Ob das am Ende den Umsatz wirklich zu vermehren vermag, wird sich allerdings erst zeigen. Fest steht hingegen bereits, dass die Bedeutung von Personal, das wirklich in der Lage ist, den Kunden individuell zu beraten und eine Beziehung zu ihm aufzubauen, erheblich gewachsen ist. Darin liegt unübersehbar der Mehrwert gegenüber dem Online-Handel, weshalb weithin in umfassende Ausbildungen und gezielten Personaleinsatz investiert wird. National wie international geht die Expansion der Flächen jedoch langsamer weiter als noch vor fünf Jahren. Der Ausbau von Einkaufszentren hat sich drastisch reduziert, und frei stehende Geschäfte in besten Lagen werden oft umgesiedelt und verkleinert, um Fixkosten zu reduzieren. Sonderfälle stellen dabei sicher die Premiumhäuser der KaDeWe Group in Deutschland und internationale Departmentstores dar, die auf ihren großzügigen Verkaufsflächen Premium- und Luxusmarken eine Inszenierung auf höchstem Niveau ermöglichen: Harrods und Selfridges in London, Galeries Lafayette, Printemps oder Le Bon Marché in Paris, La Rinascente in Rom und de Bijenkorf in Holland etc. – sie verfolgen alle eine ähnliche Strategie und profitieren oft von ihren repräsentativen historischen Gebäuden – architektonische Prachtstücke, die zumal in den touristischen Metropolen für Zustrom sorgen. Gespannt bin ich darauf, welche Strategie die Signa Holding beim Zusammenschluss von Kaufhof und Karstadt verfolgt.
Vielleicht wird hier ein komplett neues urbanes Format entwickelt, mit Verkaufsflächen, Büroräumen und Wohnbereichen in ein und demselben Gebäude zum Beispiel? Und während sich die Mode – wie wir gesehen haben – in den Premiumlagen eher verkleinert, ziehen andere Branchen nun verstärk  in unsere Geschäftsstraßen ein. Autoshowrooms für die neue E-Mobility, Markenshops für Farben wie Craig & Rose eröffnen eigene Läden, IKEA setzt neuerdings auf Präsenz in den Innenstädten und auch Lebensmittel kehren dorthin zurück, gern begleitet von Kochevents und Vergleichbarem. Und selbst die Großen im Online-Handel haben verstanden, dass es heute auf das Verkaufen über verschiedene Kanäle, auf das sogenannte Multichanel Retail, ankommt. Amazon hat aus genau diesem Grund eigene Buchläden eröffnet, und Mr. Spex, ursprünglich ein Online-Optiker, setzt auch auf einen „richtigen“ Laden, in dem der Kunde sämtliche Auswahloptionen, die er von der Website bereits kennt, wiederfindet, mit dem entscheidenden Unterschied, dass er oder auch sie am Ende eine Brille in die Hand nehmen und aufsetzen kann. Für uns als Ladenbauer macht die Tatsache, dass heute gleichzeitig online und offline verkauft wird, zunächst jedoch kaum einen Unterschied in der technischen Herausforderung und Umsetzung.

 


*Ihre Karriere bei Ganter begann die Diplom-Architektin Bettina Zimmermann Ende 2003 als freie Mitarbeiterin und betreute Kunden wie Betty Barclay, Breuninger und Porsche Design. Im Jahr 2005 wechselte sie als Projektleiterin in die Festanstellung und wurde bereits ein Jahr später zur Key Account Managerin ernannt. Im Jahr 2008 übernahm sie die Leitung eines eigenen Bereichs und zeichnete verantwortlich für Schlüsselkunden wie Escada, de Beers, Vertu, Montblanc und andere bekannte Marken. Die 57-Jährige hat diesen wichtigen Geschäftsbereich über Jahre sehr erfolgreich geleitet. Seit 2014 ist sie Mitglied der Geschäftsführung und verantwortet seit 2016 das Geschäftsfeld „Retail & Interiors“ in der Ganter Group.

Gemeinsam lernen auf allen Ebenen

Annette Näher, Head of Human Resources, spricht über Personalentwicklung bei Ganter:

Alles für – und nichts ohne die Mitarbeiter
Seit der Gründung im Jahr 1995 hat sich Ganter von einem Zweimannbetrieb zu einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich erstklassiger Bauausführung entwickelt. Bis vor drei Jahren lag der Schwerpunkt noch im Bereich Ladenbau und Innenausbau, heute realisieren wir mit über 400 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen weltweit das komplette Projektmanagement von der Planung, über den Bau und Ausbau bis hin zum Betreiben von Objekten. Arbeiten bei der Ganter Group bedeutet somit Vielfalt und Verantwortung in einem international aufgestellten und modern geführten Familienunternehmen.

Voneinander lernen für ein gemeinsames Ziel
Ohne bestens ausgebildete und hochmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre eine solche Unternehmensentwicklung nicht möglich gewesen. Um diese auch in Zukunft positiv zu beeinflussen, investieren wir deshalb permanent in die interne Personalentwicklung. Neben Fortbildungen spielt dabei der kontinuierliche Wissenstransfer eine große Rolle – über Teamgrenzen und über Landesgrenzen hinweg. Uns geht es darum, einen permanenten und lebendigen Austausch über die „Best Practises“ zu befeuern. So stellen wir uns Lernen für eine vielversprechende gemeinsame Zukunft vor – wovon nicht zuletzt auch unsere Kunden profitieren.
Diesem Gedanken von einem gemeinschaftlichen Lernen auf allen Ebenen und über alle Ebenen hinweg ist ebenfalls die Ganter Akademie verpflichtet. Unter dem Motto „promotion from inside“ rekrutieren wir konsequent auch intern Mitarbeiter für Fach- und Führungskarrieren, für Management- und Leitungspositionen. Im vergangenen Jahr haben wir darüber hinaus unsere interne Personalentwicklung maßgeblich überarbeitet und anhand neuer Marktanforderungen ausgerichtet. So wurden global einheitliche Job-Profile erstellt, die mit einem Kompetenzmanagementsystem verknüpft sind. Ziel einer solchen globalen und strukturierten Personalentwicklung ist es, auf der Basis eines einheitlichen Verständnisses von Aufgaben, Verantwortlichkeiten und klar definierten Zielvorgaben für jeden unserer Mitarbeiter die jeweils passenden Entwicklungsmaßnahmen zu identifizieren und anzubieten.
Des Weiteren haben wir ein Transformationsprogramm namens „Empowerment“ auf die Beine gestellt, um die internationale Entwicklung und Erweiterung der Geschäftsfelder zu unterstützen. Damit wollen wir unter anderem dafür sorgen, dass sich alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Teil der globalen Unternehmensentwicklung empfinden und international dasselbe Verständnis davon teilen, was wir tun, wer wir sind und wofür wir stehen. Diese übergreifende Ganter-Philosophie ließe sich vielleicht am ehesten so auf den Punkt bringen: Wir geben den Visionen unserer internationalen Kunden den Raum, um Realität zu werden, und erwecken Ideen rund um den Globus zum Leben.

Respekt, Verantwortungsbewusstsein und vernetzte Arbeitsweise
Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anspruchsvolle Projekte, flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege. Darüber hinaus unterstützen wir sie dabei, ihre ganz persönlichen Stärken zu entfalten und das Aufgabengebiet zu bearbeiten, das ihnen liegt und Freude bereitet. Denn nur wer faire und sichere Arbeitsbedingungen bietet und seine Mitarbeiter auch persönlich kennt, stärkt und mitreißt, wird mit einem hochmotivierten, kompetenten und innovationsfreudigen Team belohnt. Die globalen Ganter-Grundwerte und damit Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur sind deshalb: „Respect, Accountability und Connectivity“. Dieser vertrauensvolle Umgang über alle Hierarchien hinweg ist unserer Meinung nach die Voraussetzung, um Talente zu entdecken, zu fördern und zu nutzen. Und wer sich diesen Zielen verschreibt, wird Führung zwangsläufig als einen interaktiven und dialogorientierten Prozess verstehen. Auch weiterhin werden wir im Bereich Human Resources die Strategie verfolgen, mit einer konsequenten Personalentwicklung an der Realisierung der Ganter-Philosophie und dem Erhalt einer vertrauensvollen, kreativen und gesunden Unternehmenskultur zu arbeiten. Die Grundlagen dafür sind bereits gelegt, doch nun gilt es, diesen Ansatz auch weiterhin zu verfolgen und dabei die Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse im Blick zu behalten.

Übrigens haben wir gerade unsere „Karriere“-Seite überarbeitet: Informationen zum Thema „Arbeiten bei Ganter“ finden Sie hier.


Die gebürtige Freiburgerin Annette Näher studierte an der dualen Hochschule in Villingen-Schwenningen. Als diplomierte Betriebswirtin und Personalfachkauffrau hat sie den Bereich Human Resources von der Pike an kennengelernt. War sie zu Beginn noch Personalsachbearbeiterin und Entgeltabrechnerin, übernahm sie bald schon die Ausbildungsleitung, war als Personalreferentin tätig, bis sie schließlich die Leitung der Personalabteilung übernahm. Nach neun Jahren in der Automobilindustrie wechselte sie 2014 zu Ganter. Hier kommt ihr auch ihre Coaching-Ausbildung zugute.
Annette Näher sitzt ehrenamtlich beim Arbeitsgericht in Freiburg und ist Teil des Prüfungsausschusses der DHBW Villingen-Schwenningen für den Fachbereich Controlling und Consulting.

Gebäude betreiben, um Werte zu erhalten: Facility Management bei Ganter

Christian Gmyrek (Business Unit Manager, Facility Management ) im Interview:

Was genau umfasst Facility Management bei Ganter und wem bieten wir  es an?

Die Ganter Group ist in den Geschäftsfeldern Retail, Commercial und Residential tätig. In allen dreien – also für gewerbliche Kunden, Kunden aus dem öffentlichen Bereich bis hin zu Privatkunden – bauen wir nicht nur, sondern betreiben auf Wunsch auch Gebäude. Dieses Facility Management bieten wir darüber hinaus auch für Objekte an, an deren Bau oder Innenausbau wir nicht beteiligt waren. Im Einzelnen heißt das: Wir beraten und übernehmen Aufgaben rund um die Immobilie, führen Wartungen an technischen Anlagen durch, inspizieren Gebäude und halten sie instand. Auch die Pflege von Grünanlagen, Reinigungsleistungen oder Hausmeisterdienste fallen darunter, und selbstverständlich beraten wir unsere Kunden auch im Bereich Energiemanagement.

 

Welchen Vorteil hat es, das Facility Management an Ganter zu geben?

Ein Beispiel: Jemand hat in seinem Store oder in seinem Büro einige technische Anlagen installiert, zum Beispiel Klimaanlagen, Brandmelder, Automatiktüren, Sicherheitsbeleuchtung, Feuerlöscher und vieles mehr. Als Betreiber der Anlagen und Arbeitgeber muss er oder sie von nun an zahlreiche Vorschriften beachten. Um nur zwei zu nennen, wäre da an Arbeitsstättenrichtlinien und an die Verkaufsstättenverordnung zu denken. Je nach Bundesland und technischer Anlage müssen regelmäßig verschiedene Wartungen und Prüfungen durchgeführt werden. Und damit liegt schon ein Vorteil auf der Hand: Ganter kennt sich nicht nur mit den technischen Anlagen aus, sondern weiß auch um alle Verordnungen und Bestimmungen. Diese behalten wir für die Kunden im Blick, die sich dadurch voll auf ihr Tagesgeschäft konzentrieren können. Die technischen Anlagen werden gewartet, geprüft und rechtssicher dokumentiert.
Bei Gebäuden, an deren Bau- oder Ausbau wir ohnehin beteiligt waren, sorgen wir von Anfang an für einen perfekten Wissenstransfer. So bekommen wir alle wesentlichen Informationen zum Gebäude und zu den darin installierten Anlagen von den Bauplanern und -leitern direkt übergeben. Von diesem Moment an verwalten wir alle wichtigen Daten und Unterlagen, Prüfintervalle, Wartungsprotokolle, Pläne und Bedienungsanleitungen für unsere Kunden. Selbst wichtige Ersatzteile lagern wir ein. Damit gewährleisten wir, dass Anlagen möglichst störungsfrei laufen, und sollte doch mal eine Reparatur nötig sein, ist alles sofort zur Hand. Das spart Zeit und Geld. Wenn uns ein Kunde oder eine Kundin wegen einer Störung oder eines Zusatzauftrages benachrichtigen möchte, steht dafür das Ganter Meldeportal zur Verfügung. Dort sind online bequem alle Anliegen einzugeben, die uns sofort und ohne lästiges Hinterher-Telefonieren erreichen. Der Kunde kann hier auch die Statusänderungen seiner Meldung verfolgen und erkennt rechtzeitig, wenn sich ein Handwerker ankündigt. Die eingegangenen Meldungen werden von uns ausgewertet, sodass wir über Störungsarten und -häufigkeiten sowie über anfallende Wartungskosten tagesaktuelle Statistiken erstellen und evtl. Rückschlüsse für zukünftige Maßnahmen und Anlagen ziehen können.
Ein solches professionelles Facility Management lohnt sich nicht nur für gewerbliche oder öffentliche Gebäudebetreiber, sondern wir beraten auch private Bauherren bei der Wahl der für sie idealen Anlagen. Dabei haben wir schon in der Bauphase die späteren Bewirtschaftungskosten im Blick. Darüber hinaus verhindert eine sinnvolle Wartung, Pflege und Instandhaltung einer Immobilie nach Bauabschluss natürlich böse Überraschungen und unerwartete Kosten. Professionelles Facility Management erhält deshalb auch für Privatpersonen langfristig den Wert der Immobilie.

 

Wäre es für den Kunden nicht preiswerter, sich selbst um das Facility Management zu kümmern?

Nein. Für den Kunden würde es bedeuten, die Zeit für das Betreiben seines Gebäudes regelmäßig vom Tagesgeschäft abzuzwacken oder aber Personal dafür bereitzustellen. Und auch der private Immobilienbesitzer müsste sich aufwendig einarbeiten. Denn unregelmäßiges und unachtsames Facility Management birgt erhebliche Risiken. Wer etwa Wartungsintervalle verpasst, erkennt zu spät Gefahren für Leib und Leben (durch Fehler in der Elektroinstallation, Heizungsstörung, CO usw.) und verliert nicht selten die Gewährleistung. Eine Immobilie, die nicht gepflegt wird, verliert darüber hinaus rasch an Wert. Unser Ziel ist es deshalb, dem Kunden möglichst alle Arbeiten „im Hintergrund“ abzunehmen, damit er sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Dafür bieten wir maßgeschneiderte Lösungen an, die sinnvoll sind und im finanziellen Rahmen bleiben.

 

Wer arbeitet im Ganter Facility Management?

In unserem Team arbeiten Elektromeister und Gebäudetechniker aus Deutschland, Großbritannien und Italien. Wir alle sind „alte Hasen“ im Bereich Facility Management und haben schon zahlreiche und sehr unterschiedliche Kunden betreut, vom kleinen mittelständischen Betrieb bis hin zu großen Industrieunternehmen oder Retailern. Mitarbeiter im Facility Management müssen die Gabe haben, Kundenanforderungen, Sorgen oder Bedürfnisse schnell zu erkennen und mit Sinn und Verstand Lösungen oder Vorschläge zu erarbeiten. Oft ist das ein sehr kleinteiliges Geschäft, aber sehr wichtig für unsere Kunden.

 

Wie beginnt eine Zusammenarbeit mit dem Ganter Facility Management?

Häufig übernehmen wir Objekte, an deren Bau, Umbau oder Innenausbau Ganter bereits beteiligt war. Diese Gebäude kennen wir wie unsere eigene Westentasche, und das Facility Management gehörte zum Gesamtangebot. Wir übernehmen jedoch auch Gebäude, die schon im Betrieb sind. In diesem Fall finden wir in persönlichen Gesprächen heraus, welche Dienstleistungen der Kunde wünscht oder ob noch Schwachstellen etwa im Bereich Betreiberverantwortung existieren. Anhand dieser Informationen erstellen wir dann ein individuelles Angebot. Denn ein „All Inclusive“- Angebot ist nicht zwangsläufig das Richtige und wir sind an langfristigen Aufträgen und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Kunden interessiert.

 


Christian Gmyrek stammt aus dem Raum Esslingen bei Stuttgart. Er ist gelernter Zimmermann und staatlich geprüfter Gebäudetechniker. In seiner beruflichen Laufbahn war er unter anderem als technischer Leiter und als Prokurist in einer Gebäudetechnikfirma tätig. Bei Ganter leitet Christian Gmyrek seit 2017 die Facility Management Teams in Deutschland und Italien.

Immobilienprodukte zur Marke machen: Property Development bei Ganter

Klaus Schweizer (Geschäftsführer Ganter Property Development GmbH) im Interview:

Was ist die Aufgabe der Ganter Property Development GmbH (GPD)?
Im Ganter Kompetenznetz bildet die GPD einen weiteren wichtigen Baustein und schließt somit die gesamte Wertschöpfungskette der Ganter Group als moderner Bau- und Immobiliendienstleister. Wir entwickeln und vermarkten anspruchsvolle Immobilienprojekte am Puls der Zeit. Wir schaffen Mehrwert mit Qualität im Schulterschluss mit anspruchsvoller sowie zeitgemäßer Architektur und managen die Nahtstelle zwischen Konzeption und Realisation im Bereich Real Estate.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung für die neu gegründete GPD?
Sicher darin, die geeigneten Liegenschaften und Immobilien zu erwerben, ein wirtschaftlich zukunftsfähiges Konzept im Kontext mit einer anspruchsvollen Baukultur zu entwickeln und hierfür ein maßgeschneidertes Finanzierungsmodell mit den passenden Partnern vorzulegen.

Wo liegen dabei die besonderen Chancen?
Der gute Name von Ganter zählt. Deshalb möchten wir unsere Stellung zunächst in der Region aufbauen, wo die Marke Ganter Interior als internationaler Player mit langjähriger Erfahrung in der Projektrealisierung bereits etabliert ist. Von hier ausgehend werden wir die GPD als Newcomer im Wettbewerb von Beginn an selbstbewusst und professionell positionieren.

Welchen grundsätzlichen Anspruch hat die GPD bei der Realisierung ihrer Bauvorhaben?
Es geht darum, in der Konzeption und der Realisation konstant hohe Qualität zu erzeugen – ein bisschen nach dem Motto: gut geplant ist halb gebaut. Dabei ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale die perfekte Balance zwischen wirtschaftlichem Nutzen, authentischer Baukultur und mutiger Individualität. Profitieren können wir dabei von der langjährigen Projektarbeit für internationale und anspruchsvolle Lifestyle-Marken.

Sie kommen ja ursprünglich vom Interior Design – welche Rolle spielt das heute?
Menschen definieren sich und ihren Lifestyle heute mehr und mehr über Marken, Labels und Design sowie über die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Stilrichtung. Das hat in den vergangenen Jahren auch maßgeblich und sehr positiv die Ausstattung von Gebäuden und die Gestaltung von Lebensräumen beeinflusst. Ein gelungenes und stilistisch anspruchsvolles Interior Design transportiert dabei eine klare Message und Haltung, mit denen sich Nutzer und Besucher eines Gebäudes identifizieren können. Viele Menschen möchten sich, ähnlich wie in der Mode, durch einen eigenen Stil ausdrücken und gesellschaftlich positionieren. Interior Design hat deshalb in der Immobilienentwicklung die bedeutende Aufgabe, Menschen ein angenehmes Raumerlebnis zu bieten, in welchem sie z.B. mit Freude arbeiten, überraschend Neues erfahren oder sich sicher und gut aufgehoben fühlen.

Mit welchen Veränderungen in der Zukunft rechnen Sie in Ihrem Bereich?
Ich bin überzeugt, dass Immobilienprodukte zukünftig immer mehr auch zur Marke werden müssen, um sich in einer Gesellschaft, die sich permanent verändert, zu legitimieren und durchzusetzen. Im Idealfall gelingt es dabei, eine Fangemeinde zu gewinnen, die Projekten auch in den sozialen Netzwerken zu großer Sichtbarkeit verhilft. Ein intensiver und profunder Dialog zwischen allen Beteiligten eines Immobilien-Projekts, an dem von Anfang an auch das Marketing mitwirkt, halte ich in Zukunft deshalb für unerlässlich. Nur so ist das Ziel einer wirklichen Identifikation der Nutzer mit dem Objekt zu erreichen.

Spielen weitere gesellschaftliche Veränderungen eine Rolle?
Ja, natürlich. Die Situation insbesondere des städtischen Wohnraums wirkt auf uns zurück. So steigt, wenn auch regional unterschiedlich, doch insgesamt der Bedarf an städtischem bzw. stadtnahem Wohnraum, was sich derzeit vorallem in immer höheren Verkaufspreisen artikuliert. Und auch der Bedarf an altersgerechten Immobilien steigt mit der demografischen Entwicklung. Eine Antwort auf diese Herausforderungen werden integrierte und intelligente Konzepte sein, womit wir wieder ins Spiel kommen. In der Immobilienbranche wir ähnlich wie zuvor im Bereich der Mobilität die „Service Experience“ eine immer größere und entscheidende Rolle spielen.

Können Sie genauer ausführen, was sie unter einem intelligenten Konzept verstehen?
Nun, zum Beispiel Immobilien mit individuellen Service- und Pflegedienstleistungen werden zukünftig immer gefragter sein. Die GPD entwickelt zurzeit im Hochschwarzwald ein innovatives Wohnkonzept für sicheres und sorgenfreies Wohnen im Alter. Das Ensemble in Breitnau bietet Wohnen mit Service, Betreutes Wohnen, Pflegehaus mit Tagescafé, Arztpraxis und Physiotherapie sowie ein in die Natur eingebettetes Feriendorf. Alle Wohnungen sind barrierefrei, hochwertig ausgestattet, verfügen über großzügige Terrassen oder Balkone und bieten auf Wunsch vielfältige Service- und Pflegeleistungen. Die potenziellen Kunden für solche Wohnkonzepte im Alter sind heute selbstbewusst und selbstbestimmt, vielseitig interessiert, anspruchsvoll und durchaus designaffin. Daher spielt auch hier eine moderne Architektur und ein zeitgemäßes Interior-Konzept eine zunehmend wichtige Rolle.

Und welche Rolle spielen neue Technologien Ihrer Meinung nach in der Immobilie der Zukunft?
Sicher ist in diesem Zusammenhang die Gebäudedigitalisierung zuerst zu nennen. Wobei es dabei meiner Meinung nach vor allem um das richtige Maß geht. Ich spreche gern von einem „Hightech downsizing“ – unsere Aufgabe wird es sein, aus der enormen Vielfalt an technischen Möglichkeiten jeweils das geeignete System auszuwählen und die Immobilie entsprechend auszustatten.
Große Chancen sehen wir auch im sogenannten „Building Information Management“ (BIM). Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette einer Immobilie digital antizipiert mit dem Ziel, Kosten und Prozesse zu optimieren. Dabei stehen wir als Startup allerdings noch ganz am Anfang und arbeiten deshalb nach Möglichkeit mit externen Partnern zusammen, die in diesem Bereich auf konkrete Erfahrungen zurückgreifen können.

Erzählen Sie uns noch etwas mehr über die aktuellen Vorhaben der GPD?
Gern, zumal wir immer mehr interessante Projekte entwickeln und weiterhin Ausschau nach neuen Objekten oder Grundstücken halten. Neben der Sonnenhöhe in Breitnau und der Lake Residence in Überlingen am Bodensee arbeitet die GPD derzeit an einem interessanten Konzept für Ferienhäuser und Apartments in Herrischried im Schwarzwald. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit Hotels und Resorts am Schluchsee und Titisee. Aber auch an der Bewertung weiterer Opportunitäten am Bodensee für Apartments sind wir dran. Sie sehen, auf uns warten etliche spannende Aufgaben.

 


Klaus Schweizer, der aus Nordbaden stammt, studierte nach seiner Schreinerlehre Innenarchitektur. Nach beruflichen Stationen in Berlin und Süddeutschland kam der diplomierte Ingenieur zu Ganter, wo er seit 2005 diverse Funktionen innehatte, darunter Senior Project Manager, Head of Construction, Head of Sales sowie Mitglied der Geschäftsleitung. Er gewann Kunden wie Apple, Burberry, Louis Vuitton, Longchamp, Victoria Secret und diverse Architekturbüros für Ganter und verantwortete zahlreiche Großprojekte in den Bereichen Commercial und Residential. Darüber hinaus war er federführend bei den Messeauftritten von Ganter auf der Euroshop. Seit August 2016 ist er Geschäftsführer der Ganter Property Development GmbH.

Mit dem Fokus auf Details – Ganter Produktentwicklung

In der heutigen Arbeits- und Wirtschaftswelt konzentriert sich eine immer größere Zahl von Aufgaben auf immer weniger Köpfe. Damit sich unsere Retail-Kunden dennoch ganz ihrem Kerngeschäft widmen können, kümmert sich das Ganter-Team Product Design & Procurement (PDP) um die vielen, ganz entscheidenden „Dinge“: Ob modulares Möbelkonzept oder Tablett, Deko-Element, Warenträger oder eine clevere Verpackung – wir entwickeln und produzieren alles, um die Produkte unserer Kunden adäquat in Szene zu setzen. Auch industrielle Serienfertigungen gehören mittlerweile zum Repertoire, wobei wir damit sogar Kunden gewonnen haben, die mit den übrigen Geschäftsfeldern von Ganter gar nichts zu tun haben. So profitieren etwa Kunden aus dem Frisörbereich seit einigen Jahren von unserer Produktentwicklung: ob Kunststoffschüssel oder Messbecher, Bürste oder Pinsel bis hin zum Handtuch ist hierbei alles möglich.
Angefangen haben wir vor 18 Jahren mit der Entwicklung von einzelnen Präsentationshilfen, die anschließend von unserer Tochtergesellschaft in Shanghai produziert wurden. Inzwischen hat sich das Leistungsspektrum jedoch sukzessive erweitert, sodass wir uns jetzt als Begleiter unserer Kunden über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg sehen, vom Design bis hin zum eventuellen Recycling. In der Vergangenheit wurden wir häufig erst dann angefragt, wenn Unterstützung bei der Produktion der Präsentationsprodukte erforderlich war. Weil das Design zu diesem Zeitpunkt aber bereits vorlag, war ein enormer Kostendruck die Folge und unser Handlungsspielraum entsprechend klein. Denn auch wenn mit Value Engineering kostenseitig noch einiges zu optimieren ist, legt doch das Design den groben Rahmen fest. Heute hingegen beginnt die Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern häufig weitaus früher: So bieten wir inzwischen nicht nur die Produktion, sondern auch das Produktdesign an, was uns erlaubt, Entwürfe vorzulegen, die von Anfang an – etwa bei der Materialauswahl – den Kostenfaktor berücksichtigen. Auf diese Weise ist es uns möglich, sowohl den Designvorstellungen als auch dem Budget des Kunden genau zu entsprechen. Unser interkulturelles Team setzt sich aus Industriedesignern, Grafikdesignern und Konstrukteuren sowie aus Spezialisten für den Einkauf, die Umsetzung und die Abwicklung zusammen. Von der ersten Idee an bis hin zum fertigen Produkt können wir dem Kunden somit den kompletten Service anbieten, wobei es ihm überlassen bleibt, ob er das „ganze Paket“ oder nur einzelne Dienstleistungen in Anspruch nimmt.
Ein Meilenstein im Jahr 2017 war für uns der Auftrag von Thule: Für diesen internationalen Hersteller von Transportmitteln entwickelten wir ein modulares Waren-Präsentationssystem, das beliebig skalierbar und erweiterbar ist. Diese Warenträger eigenen sich für die professionelle und ansprechende Präsentation verschiedenster Produkte – bei kleineren Retail-Partnern ebenso wie im großen, 300 m² Thule-Store. Von der Konzeptentwicklung an waren wir dabei für alle Herstellungsschritte verantwortlich, auch für die weltweite Produktion des Möbelsystems, die Planung und Visualisierung der Läden sowie für die Umsetzung. Zudem wird das System permanent optimiert und erweitert. Thule ist nur einer von vielen Kunden, die unser ganzheitliches Produktverständnis zu schätzen wissen. So erhielten wir entsprechend umfassende Aufträge beispielsweise auch von Davidoff und Coty. Insbesondere für Coty übernehmen wir in partnerschaftlicher Zusammenarbeit seit Jahren Design, Umsetzung, weltweite Serienproduktion und Auslieferung von Frisörprodukten. Daran, dass wir auch in Zukunft mit unserem Ansatz und unseren Erfahrungen bei der Gestaltung und Umsetzung überzeugen können, zweifeln wir nicht. Daher freuen wir uns auch auf das kommende Jahr und sind gespannt, was es für uns bereithält.

Jörn Dallmann (Business Team Manager Retail/Product Development)


Der aus Baden-Württemberg stammende Jörn Dallmann ist gelernter Tischler und hat darüber hinaus ein Studium in Betriebswirtschaftslehre und Produktdesign (FH Diplom Industrial Designer) absolviert. Nach diversen beruflichen Stationen im In- und Ausland (Australien und Neuseeland) und nach langjährig erfolgreicher Selbstständigkeit kam er Ende 2014 zu Ganter, wo er seitdem diverse Funktionen innehatte, darunter Head of Visual Element sowie Teamleiter. Seit 2018 verantwortet er die Vertiefung und Weiterentwicklung des Bereichs Produktdesign und Procurement.

Exklusive Ferienwohnungen in der Schweiz – Haus Alpenrose

Die Ganter Group und die Andermatt Swiss Alps AG (CH) haben ein Joint Venture zur Erstellung des Appartementhauses «Alpenrose» in Andermatt gegründet. Dadurch wird die Vision der Andermatt Swiss Alps AG mit der Erfahrung und Kompetenz der Ganter Gruppe verbunden.
Das Apartmenthaus Alpenrose liegt in Bestlage im autofreien Resort ‚Andermatt Swiss Alps‘ direkt an der zentralen, ansprechend gestalteten Piazza mit erstklassigen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Die vom alpinen Stil inspirierte, aufwändig gestaltete Fassade und die öffentlichen Arkaden fügen das Haus harmonisch in das Architektur-Ensemble des Resorts ein.
In Ihrem neuen, hochwertig ausgestatteten Alpendomizil genießen Sie die Wärme des knisternden Kaminfeuers bei einer heißen Schokolade oder einfach nur den Ausblick auf die umliegenden Berggipfel. Nach einem Tag in den Bergen werden Sie den Komfort, die Ruhe und die Behaglichkeit Ihrer vollausgestatteten Ferienwohnung zu schätzen wissen.
Die Wohnungen sind optimal geschnitten und attraktiv ausgestattet, der Innenausbau der Apartments setzt  Maßstäbe und erfüllt in Bezug auf die verwendeten Materialien und das Design höchste Ansprüche.
Die Ganter Group agiert bei dem Projekt als Generalunternehmer. Die Spezialisten aus dem Schwarzwald übernehmen nicht nur den Bau, sondern auch den kompletten Innenausbau und die Möblierung der Alpenrose. Michael Ganter, Inhaber der Ganter Group, kommentiert das Joint Venture wie folgt: „Das Konzept der Andermatt Swiss Alps AG hat uns voll überzeugt, wir freuen uns, unsere Erfahrung und Ausführungs-Kompetenz im Premiumsegment bei diesem Projekt beisteuern zu können.“

Die Grundsteinlegung und der offizielle Verkaufsstart für das Haus Alpenrose erfolgt in einem feierlichen Rahmen am 21 April 2017. Wenn sie vorab weitere Informationen haben möchten, freuen wir uns über ihre Kontaktaufnahme oder Ihren Besuch auf www.andermatt-alpenrose.ch.