Lynk & Co Club

In Amsterdam auf der Rokin hat im Oktober 2020 der erste Flagship-Club von Lynk & Co in Europa seine Türen geöffnet. Das trendige Auto-Label setzt auf ein Abomodell für E-Mobilität und spricht damit vorwiegend junge Kunden an. Die neue Location mit einer Fläche von insgesamt 450 m² im Erdgeschoss eines historischen Backstein-Bürogebäudes aus dem frühen 20. Jahrhundert überzeugt als Treffpunkt für eine Community, die in jeder Weise mobil sein möchte – mit cooler Coffee-Bar, lässigem Loungebereich, lokalen Lieblingsmarken, guter Musik und einer Stage für Events. Nur ein einziges Modell des Lynk 01, dem ersten in Europa erhältlichen Fahrzeug, ist im Club – „eingesperrt“ in einen Käfig aus Schwarzstahl – zu sehen.

Die Ganter Group war nach den Entwürfen der Architekturbüros S-P-A-C-E und Studio Alexander Fehre für umfangreiche GU- und Innenausbauarbeiten verantwortlich. Das moderne Interior-Konzept überzeugt durch Gegensätze, ausgefallenen Raumideen und besondere Oberflächen: die Jugenstilfassade steht im Kontrast zu Sichtbeton, historischen Backsteinmauern und rohen Wandflächen im Inneren; skurrile Einrichtungsideen wie z.B. ein mit 530 Kissen ausgekleideter Meetingraum, eine „insta-taugliche“ Umkleide mit hinterleuchtetem blau-weißem Wolkenmotiv oder der WC-Bereich mit zahlreichen Türen und dem desorientierenden Krink-Finish lassen den Besucher in eine ganz eigene Welt eintauchen. Estrichböden, sandgestrahlte Wand- und Deckenflächen, Materialen wie Beton und Stahl und einzigartige Oberflächen wie z.B. ein Finish aus recyceltem Zeitungspapier oder gepresstes Aluminium aus Abfällen der Automobilindustrie unterstreichen den rauen Charakter des Clubs und Streben nach einem nachhaltigen Konzept. Die gute und enge Zusammenarbeit zwischen Kunde, Architekt und Ganter war geprägt von einer intensiven Bemusterungsphase, bis hin zum gemeinsamen Besuch einer lokalen Rohstoff-Verwertung, um die Präsentationskuben aus gepresstem Aluminium auszuwählen.

Bei den Umbaumaßnahmen wurde großer Wert auf den Erhalt der Bestandsstruktur gelegt, die damit auch einen Blick auf die Zeitschichten des Gebäudes und dessen Bauhistorie erlaubt. Ein weiterer Schwerpunkt war der Einsatz nachhaltiger und upgecycelter Materialien. Durch einen fortlaufenden Value Engineering Prozess konnten für Lynk-& Co optimale Lösungsmöglichkeiten für mehrere Innenausbau-Elemente entwickelt werden: z.B. die ca. 7 Meter breite Treppe der Stage – zugleich Decken-/Wandkonstruktion des orangefarbenen VIP Raums mit Spannweiten von über 3 Metern. Hier wurde anstatt einer massiven Stahlkonstruktion, eine Holzkonstruktion mit Kerto Furnierschichtholzplatten ausgeführt, die mit einer besonderen Spachtelung versehen wurde und in täuschend echter Beton-Optik dem Interior-Konzept folgt. Mit dieser Lösung konnten sowohl die Kosten reduziert als auch die Nachhaltigkeit optimiert werden, da die Konstruktion einfacher herzustellen und zu montieren war und bei Bedarf wieder einfach rückgebaut und recycelt werden kann. Immer anders, immer neu – wir freuen uns schon auf die Umsetzung des nächsten Lynk & Co. Clubs in Göteburg.